Egal wie nationalistisch, sexistisch oder homophob es auch wird, die Rapper haben immer öfter Ironie als Argumente am Start. Ironie, eigentlich ein Kind des Humors oder auch ein gutes Hilfsmittel, um Bullshit zu enttarnen, verkommt im Hip-Hop zunehmend zur Allround-Ausrede. So ist die Ironie eine Kunst für sich und kommt nicht automatisch mit dem Rappen. Fraglos ist aber auch wirkliche Ironie zum Steckenpferd einiger Rapper geworden. Sektion Kuchikäschtli haben die Ironie unter dem Deckmäntelchen der Bündner Landeier in der Großstadt Zürich perfektioniert und sie in ein warmes und weiches Gewand aus Soul-Musik gekleidet. Claud’s Beats und Rennie’s Raps haben auf ihrem dritten Album „Affatanz“ erneut für höheres Niveau in Sachen Schweizer Rap gesorgt. »»»»
Februar 2007
Game ist sein Mantra – Megaloh
Für viele ist dieser Berliner Rapper im letzten Jahr zu einem Hoffnungsträger im deutschen Battle-Rap geworden. Das liegt vor allem an seinen Skillz, aber wohl auch an seinen Anleitungen zum Geldverdienen und Frauenchecken, die er auf „Im Game“ und „Reim Geschäftlich“ mit gekonntem Flow für die Welt der männlichen Heranwachsenden rappt – um damit dem Zeitgeist zu folgen. Das aktuelle Album ist ein Who’s-Who-Featurewerk und repräsentiert in der Hauptsache Megaloh’s Label Level-Eight, dessen zweite Hälfte sein langjähriger Kollege KD Supier ist, der alles produziert hat. Unter dem Motto „Reim Geschäftlich“ bringen sie angesagte Spitter aus so unterschiedlichen Camps wie Samy Deluxe, Sprachtot, Sentino, K.I.Z., Basstard, Jonesmann, Sera Finale oder Frauenarzt auf einer Produktion zusammen. Dazu erscheint dieser Tage „Alles Negertiv“, das von Frauenarzt produzierte Kollabo-Album von Megaloh und Sprachtot. »»»»