Maerzmusik – Festival für Zeitfragen, Berlin 16.-25.3.2018

Die Berliner Festspiele versammeln verschiedene eigenständige Festivals, die sie ausrichten. Die Festivals widmen sich Musik, Theater, Performance, Tanz, Literatur oder Bildender Kunst. Die Veranstaltungen finden im Haus der Berliner Festspiele statt, aber auch in geringerem Umfang an anderen Orten der Stadt, die auch andere Berliner Festivals nutzen. Ähnlich wie die Wiener Festwochen begannen die Berliner Festspiele nach dem Zweiten Weltkrieg als Berliner Festwochen und erweiterten sich langsam zu einem Veranstaltungsverbund über das ganze Jahr hinweg.

Das Herzstück der Berliner Festwochen war die klassische Musik, aber auch die Neue Musik war ein besonderes Anliegen. Mit dem Antritt von Joachim Sartorius als Intendant sollten die Traditionen aufgebrochen und neue Formate ein jüngeres Publikum ansprechen. 2005 wurden die Berliner Festwochen mit dem Schwerpunkt Klassik umbenannt in Musikfest Berlin und die Musikbiennale wurde 2002 zu MaerzMusik – Festival für aktuelle Musik. Die Musikbiennale Berlin wurde 1967 in Ost-Berlin gegründet und war ein Fest für zeitgenössische Musik und möglicherweise gilt auch MaerzMusik als eins der wichtigsten Festivals für Neue Musik in Deutschland.

Ab 2002 erfolgte unter Matthias Osterwold eine neue programmatische Ausrichtung. Als neues Element fokussierte man nun auch „die Präsentation von experimentellen, konzeptuellen, interdisziplinären und auch medienkünstlerisch orientierten Positionen.“ (Archiv Berlinerfestspiele) Aber auch außereuropäische musikalische Positionen sollten zukünftig miteinbezogen werden. 2014 übernahm der österreichische Musikwissenschaftler und Philosoph Berno Odo Polzer die Leitung, er war zuvor in Wien, Salzburg und Darmstadt aktiv. Er konzipierte MaerzMusik neu als „Festival für Zeitfragen“ zu Positionen über unseren Umgang mit Zeit.

Neben den Konzerten liefert das Diskursprogramm „Thinking Together“ die Möglichkeit zu thematischem Austausch über mehrere Tage. Den Abschluss bildet „The Long Now“ im Kraftwerkberlin in Kooperation mit dem Atonal Festival Berlin. Neben „The Long Now“ gibt es dieses Jahr noch ein weiteres 30 Stunden andauerndes Musikprogramm, nämlich „Soullessness“ von Terre Thaemlitz, dies geht sogar noch länger, da Thaemlitz im Anschluss als DJ Sprinkles auflegen wird. Wer die Zeit außer Kraft setzten will, sollte viel davon mitbringen.

Programm 2018, Auswahl

Julius Eastman, 1980

Opening – Julius Eastman

Ensemble Apartment House u.a.
Haus der Berliner Festspiele
Fr 16.03.2018, 20:00
Terre Thaemlitz „Soulnessless“, ep 2 Cover

Soulnessless – Terre Thaemlitz

Videoinstallation & Live Performances
Gropius Bau, Lichthof
SA 17.03., 15:00 bis SO 18.03.2018, 21:00
Brian Ferneyhough „Time and Motion Study II“

Zeitgeist

Brian Ferneyhough, Iannis Xenakis, Ashley Fure & PHØNIX16
Haus der Berliner Festspiele
Sa 17.03.2018, 19:30
Oswald Store November 22 1963, Film Stills

November 22 1963

TV Installation / Performance
Haus der Berliner Festspiele, Seitenbühne
SO 18. & MI 21.03.2018, 19:30
Terre Thaemlitz

Deeperama

DJ Sprinkles
Gropius Bau
So 18.03.2018, 21:00
Haus der Berliner Festspiele

Sounding Time. Listening to and away from the 21st century

Thinking Together – Experimental Reading & Listening Sessions
Haus der Berliner Festspiele
MO 19. bis FR 23.03.2018, 12:00
Haus der Berliner Festspiele

Mark Fell: Music Of The Eternal Now

Thinking Together – Film Screening
Haus der Berliner Festspiele
Mo 19.03.2018, 18:00

Deproduction

zeitkratzer & Terre Thaemlitz, Mark Fell
Haus der Berliner Festspiele
Mo 19.03.2018, 20:00
Salims Salon, AMET

Gender Relations in New Music – GRINM

Thinking Together – Public Work Session
Haus der Berliner Festspiele
Mi 21.03.2018, 12:00
Haus der Berliner Festspiele

Gewalt und Zeitlichkeit in der digitalen Welt

Parallelwelten 4 / Thinking Together – Workshop
Haus der Berliner Festspiele
MI 21. & DO 22.03.2018, 15:00
Haus der Berliner Festspiele

Defragmentation – Curating Contemporary Music

Thinking Together – Projektpräsentation & Panel Discussion
Haus der Berliner Festspiele
Mi 21.03.2018, 18:00
Ashley Fure

Lovebomb

Ashley Fure & Sonar Quartett, Terre Thaemlitz
Haus der Berliner Festspiele
Mi 21.03.2018, 20:00
Chauka, Please Tell Us the Time, Film Still

Chauka, Please Tell Us the Time

Film von Arash Kamali Sarvestani & Behrouz Boochani
Philharmonie, Hermann-Wolff-Saal
Do 22.03.2018, 18:00
Julius Eastman, 1980

Eastman Ausstellung

We Have Delivered Ourselves from the Tonal
SAVVY Contemporary
SA 24.03 bis SO 06.05.2018, Eröffnung FR 23.03., 19:00
Julius Eastman, 1980

Eastman Invocations I

Symposium & Performances
silent green Kulturquartier
Sa 24.03.2018, 16:00
The Long Now 2017

The Long Now

Konzerte, Performances, Installationen
Kraftwerk Berlin
SA 24.03., 19:00 bis SO 25.03.2018, 24:00
Julius Eastman, 1980

Eastman Invocations II

Symposium & Performances
silent green Kulturquartier
So 25.03.2018, 11:00
Forschung, Termine / , , , , .
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