Die fünfte Ausgabe der internationalen KISMIF-Konferenz „Keep It Simple, Make It Fast! DIY Cultures and Global Challenges‘ findet vom 7. bis 10. Juli 2021 in Porto, Portugal, zum fünften Mal statt (die vorherigen Ausgaben fanden 2014, 2015, 2016 und 2018 statt). Die Konferenz steht Künstlern, Forschern und Akademikern gleichermaßen offen, die in den Bereichen Soziologie, Anthropologie, Geschichte, Kulturökonomie, Kulturwissenschaften, Geographie, Philosophie, Stadtplanung, Medien und verwandten Disziplinen wie Design, Illustration, Popmusik, Tanz, Kino und visuelle und darstellende Kunst arbeiten. Die Initiative will eine internationale Gemeinschaft von Forschern und Künstlern mit dem Fokus auf alternative Musikszenen und Do-it-yourself-Kulturen zusammenbringen.
https://www.kismifconference.com
Die Ausgabe 2021 findet in einem hybriden Format statt – sowohl online als auch vor Ort. Ich präsentiere am 10.7. um 13.30Uhr einen Auszug aus meiner Dissertation.
The Sonic Experience of Experimental Electronics
In den letzten Jahrzehnten haben urbane Transmedia Festivals eine deutliche Präsenz in der europäischen Kulturlandschaft und darüber hinaus erlangt und stellen eine Alternative zu anderen, dominanteren Konzeptionen von Musikfestivals dar. Ich verorte diese Festivals innerhalb von Szenen und Gemeinschaften experimenteller Musik. Die präsentierte Musik wird unter weitreichenden Sammelbegriffen wie experimenteller oder elektronischer Musik subsumiert. Während viele dieser Festivals keine DIY-Festivals sind – obwohl einige als solche begannen – sind Teile des Publikums und der Teilnehmer:innen Teil von DIY-Szenen experimenteller Musik. Viele Festivals änderten im Laufe der Jahre ihren Untertitel von elektronischer Musik zu „adventurous music“, um Experimente und Überschreitungen von Genregrenzen zu betonen. Es gibt immer noch sehr wenig Forschungen über diese Art von Musik. Die meisten Forschungen in diesem Bereich konzentrieren sich bislang auf Noise Music. Basierend auf einer mehrjährigen Feldforschung werde ich einige meiner Ergebnisse vorstellen. Viele Praktiker:innen, definieren ihre Herangehensweise als Klangkunst, Improvisation, Fringe, Post-Club – oder als Subgenres von Techno, Bassmusik etc. mit dem Präfix experimentell. Ich möchte Konzeptualisierungen von experimentellen elektronischen Musikstilen und Modi von Sound Art an der Grenze zwischen Musik und Nicht-Musik vorstellen. In meiner Doktorarbeit habe ich mit Genre-Konzepten und Ideen des Anti-Genres gearbeitet, um die vielfältigen Ausdrucksformen experimenteller Musik herauszuarbeiten und zu erklären.